Das Masken Projekt

Als im März 2020 die Corona Pandemie ausbrach, verlor ich sofort zwei große Projekte. 

Um in der Wahrnehmung zu bleiben und vielleicht sogar neue Kunden zu gewinnen, startete ich proaktiv eine Kampagne in eigener Sache.

 

Es herrschte allgemein große Verunsicherung, wie mit der neuen Situation umzugehen sei.

 

Wie viele andere Menschen auch, war ich beunruhigt.

Um dem Verlust der Projekte etwas entgegen zu setzen, überlegte ich, wie ich der Situation Rechnung tragen und trotzdem in der Krise neue Job-Kontakte knüpfen konnte.

 

Es entstand die Idee, Mund Nase Masken zu nähen, zum Thema Viren Übertragungsschutz zu recherchieren, Masken und Infoflyer mit einer kleinen Info zu meiner Person zu verpacken und kostenlos zu verteilen. 

 

Um die Sache lebendig zu gestalten, verband ich die Gabe mit dem Angebot, mir ein Masken-Selfie zu senden, das ich als Vorlage für eine Illustration nutzte. Die Zeichnung ging an den Absender zurück und viele verwendeten dieses Motiv als Profilbild auf Instagram, Facebook oder WhatsApp, zeigten somit ihre Bereitschaft Maske zu tragen und ihre Mitmenschen zu schützen.

 

 

Für Nähwütige gab es eine illustrierte Anleitung zum Masken nähen auf der MOUTHGUARD Startseite.

 

Viele kamen dem Angebot nach, es entstanden zahlreiche Illustrationen und es ergaben sich tatsächlich sehr nette Kontakte. Berufliche und menschliche. HIER der Überblick über einen Teil der Illustrationen

Als die Maskenpflicht kam, wandelte sich die Promotion in eigener Sache-Idee in ein kleines Geschäft.

Immernoch wurden viele Masken verschenkt, doch die Nachfrage war plötzlich so groß, dass ich nun Masken zum Kauf anbot. Plötzlich verbrachte ich meine Tage und Nächte an der Nähmaschine. 

 

Die kreative Energie wanderte in Entwurf und Produktion neuer Masken. Es entstanden Modelle in unterschiedlichsten Formen und Farben, zudem passende Accessoires. Besonders wichtig war die Qualität, ich verwendete ausschließlich reine Baumwolle, überwiegend in Bio-Qualität. Auch eigene Stoffe wurden entworfen, produziert und in Masken verwandelt. Es sollte ein hochwertiges Design-Produkt entstehen.

Ein befreundeter Produktdesigner entwickelte eine Maskenfaltenbügelmaschine und übernahm anfangs den Vertrieb. Auch meine Teenager wurden mit eingespannt. So entstand unser MOUTHGUARD MASKENLADEN

 

Trotzdem wir natürlich alle lieber ohne Masken lebten, entwickelte sich dieses Projekt zu einer guten Sache, die ein kleines exxtra Einkommen generierte und den Verlust der zwei großen Aufträge auffing. 

Das Schöne an der Sache: Ich konnte alle Bereiche dieses kleinen Geschäfts abdecken.

 

Beginnend bei der grafischen Gestaltung - wir brauchten Logo, Briefpapier, Verpackung, einen Webshop - bis hin zu Kalkulation und Beschaffung geeigneter Stoffe, effektive Produktionswege, Marketing und Verkauf, ja sogar Illustration, als Teil unserer Werbung. 

Alles kam aus einer Hand.

Durch Veröffentlichungen auf Instagram, "Mit Vergnügen München" und dem MUCBOOK Stadtmagazin entstanden Kontakte zu Shops, die uns in Ihren Schaufenstern präsentierten. Insbesondere geht mein Dank für diese Unterstützung an Sabine von Lassy Fair in der Barerstraße in München.

 

Ein Highlight war am Ende 2020 die Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst. Es wurde ein Masken-Schnitt und -Design, begleitend zur Sonderausstellung des Künstlers Cyrill Lachauer, entwickelt und produziert!

Inzwischen tragen wir alle FFP2 und hoffentlich bald keine Masken mehr.

Drum habe ich den Shop geschlossen. Die Webseite ist jedoch immer noch zu besichtigen und zeigt sehr gut, wie umfangreich und vielseitig das Angebot und umfassend dieses Projekt war.

 

Ich möchte, trotz der widrigen Umstände, diese Zeit nicht missen. Zeigt diese Aktion doch auch, meine Fähigkeit ein Produkt durch viele Bereiche hinweg zu gestalten und erfolgreich zu betreuen.